Meine Erlebnisse mit Saito Sensei

Uchi Dechi Jahre

Anfang 1983 zog ich für ein Jahr als Uchi-deshi (Hausschüler) in das Oakland Dojo ein. Es war die Zeit einer immensen Entwicklung in meinem Aikido und des Hineinwachsens in die Aikido Gemeinschaft. Im September desselben Jahres besuchte Saito Sensei das Oakland Dojo. Er wurde von seiner Frau, seiner Tochter und seinem Schwiegersohn, Umesawa-san, begleitet. Weiterhin dabei waren Isoyama Sensei und viele der Iwama Sempais. Die Atmosphäre war ungezwungen und locker und wir zeigten den japanischen Gästen die Sehenswürdigkeiten von San Francisco und Oakland .An einem Abend wurde im Haus meines Lehrers in den Hügeln von Oakland gegrillt, es galt als Uchi-deshi den Gästen hilfreich zur Seite zu stehen und den Abend mit zu gestalten. Es war mir eine große Ehre für die besonderen Gäste mit kochen zu dürfen. Der Abend war fröhlich und es wurde viel gelacht. Beim anschließenden Aufräumen waren Saito Senseis Blicke mehrere Male wohlwollend auf mich gefallen und er vermittelte mir das Gefühl, ein Teil dieser Familie geworden zu sein. Als ich beim Abwaschen am Spültisch von Saito Senseis Tochter aufgefordert wurde, die Arbeit an sie zu übergeben und ich, wie es ein guter Hausschüler tun sollte, dies verweigerte, gab sie mir einen Stoß zur Seite mit ihren Hüften und schob mich einfach weg. Da stand ich nun und schaute ihr bei der Arbeit zu. Widersprechen war zwecklos, zumal ich wusste, dass diese starke Frau einmal beim Training mit Tai no henko so stark zugegriffen hatte, dass sich ihr Partner das Handgelenk gebrochen hatte. Am Vorabend der Rückreise Saito Senseis mit den japanischen Gästen gab es nach dem Training ein Abendessen im Dojo. Das Essen zog sich lange in die Nacht hinein, viele Geschichten wurden erzählt und alle waren heiter und vergnügt. Saito Sensei saß wie immer oben am Tisch und ich durfte ihn bedienen. Zum Ende des Zusammensitzens wurde nach japanischer Tradition Reis gekocht und gegessen, was das Ende des Gastmahls signalisiert.