Meine Erlebnisse mit Saito Sensei

Rückkehr

Anfang des Sommers 1987 kehrte ich in die USA zurück und begann sogleich ein Aikido Dojo in Reno Nevada zu gründen. Ich war erfüllt von der Lehre meines Meisters Saito Sensei und setzte dieses Wissen in meinem neuen Dojo, welches schnell an Mitgliedern wuchs, ein.
Im Februar 1988 sah ich Saito Sensei bei seinem Seminar in San Diego wieder. Am Flughafen wurde ich von einem Uchi Deshi des Sunsetcliff Dojo abgeholt, der mich ins Dojo bringen sollte. Da ich Saito Sensei aber ein Jahr nicht gesehen hatte, bat ich meinen Fahrer, mich gleich zu Saito Sensei zu bringen, der im Haus des damaligen Lehrers wohnte. Dem Uchi Deshi war nicht wohl bei der Sache, wusste er doch nicht ob er das dürfe. Als wir am Haus angekommen waren und ich vor der Tür stand, fuhr der Uchi Deshi aus Angst einfach davon. Die Freude war groß. Saito Sensei saß gerade beim Abendessen und fragte wer denn da sei und als er meinen Namen hörte, sprang er sogleich auf, kam mir entgegen und gab mir eine große Umarmung. Kurze Zeit danach gab ich Sensei eine Körperbehandlung. Er legte sich einfach auf den Wohnzimmerboden, wo ich seinem Rücken und seinen Knien besondere Aufmerksamkeit widmete. Wir hatten uns ein ganzes Jahr nicht gesehen, wir waren aber so miteinander vertraut, als wäre zwischenzeitlich keine Zeit verflossen. Am nächsten Tag demonstrierte Saito Sensei sein Aikido mit mir als sein Uke und kümmerte sich um mich, wie um einen Sohn. Unsere Beziehung, Meister und Schüler, war im Blickwinkel der gegenseitigen Aufmerksamkeit und hatte in der Zwischenzeit sogar an Verbindung gewonnen. An diesem Wochenende wurde ich zum 3. Dan graduiert. Ich ließ mich zum Rolfer ausbilden. Dass der Weg zum Körpertherapeuten für mich so natürlich und einfach zu beschreiten war, hatte mit dem Selbstbewusstsein zu tun, das Saito Sensei in mir geweckt hatte.

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