Meine Erlebnisse mit Saito Sensei

Umzug

Nach fast 20 Jahren Aufenthalt in den USA zogen meine Familie und ich nach Berlin. Nachdem 1989 die Berliner Mauer gefallen war und die Zweiteilung Deutschlands ein Ende hatte, wollte ich mit meiner Fähigkeit als Aikidolehrer und Körpertherapeut bei der Wiedervereinigung meinen persönlichen Beitrag leisten.
Im Februar 93 war es soweit. Unsere Reise nach Europa führte uns zuerst nach Iwama / Japan zu meinem Lehrer Saito Sensei. Wir wurden von ihm herzlich willkommen geheißen und durften in O’Senseis Haus ein Zimmer bewohnen. Sensei verhielt sich mir gegenüber, als ob ihn ein lieber Freund besuchen käme. Er wusste von meinem Vorhaben, in Deutschland eine Existenz aufzubauen. Es schien, als wollte er mich darin unterstützen, Erfolg zu haben. Er rechnete es mir hoch an, meine Rückreise nach Deutschland über Japan gemacht zu haben. Vorzüglich kümmerte er sich um uns als seine Gäste und veranstaltete uns zu Ehren großzügige Mahlzeiten.
An einem Tag kam er mit Pinsel, Tusche und Papier und fertigte eine kraftvolle  Kalligraphie, die für mein neues Dojo in Berlin bestimmt war. Kurze Zeit darauf  präsentierte er eine kleine kostbare Kalligraphie mit goldener Umrandung auf der geschrieben ist: „Awase Aikido Kudan Saito Morihiro“, oder „Das sich Verbinden mit einem
Neunten Dan Saito Morihiro“. Ich war tief berührt, zeigte er doch dadurch, wie viel ihm unsere Verbindung bedeutete und wie er sie anerkannte. Er gab mir dadurch einen klaren Einblick in die Beziehung, die er mit O’Sensei gehabt hatte. Der Abschied war dieses Mal nicht schwer, da wir uns doch zweieinhalb Monate später wieder in Deutschland sehen würden.
Nun begann ein neuer Abschnitt in meiner Aikidokarriere und meinem Lehrer-Schüler-Verhältnis mit meinem Meister Saito Sensei, der alles auf das Wunderbarste beeinflusste und lenkte.

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